
DJINN - Under The Shadow
Übersinnliche Wesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen sind, auch bekannt als ‘Djinn | Dschinn’. Der Begriff ‘Djinn’ leitet sich aus dem Arabischen ab und lässt sich mit den deutschen Synonymen ‘Dämon’ oder ‘Geist’ übersetzen. ‘Dschunna’, der Ursprung des Wortes ‘Djinn’ bedeutet besessen, wahnsinnig.
Der Glaube an die Existenz von Djinn macht einen großen Bestandteil des islamischen Glaubens aus, seine Relevanz für den Islam wird aber selbst in traditionalistischen Kreisen diskutiert und der Djinnglaube bewegt sich somit irgendwo zwischen Märchen, Aberglaube und Religion. Der im Islam und in der arabischen Mythologie bekannteste namenhafte Djinn heißt Iblis.
Im Gegensatz zu Engeln verfügen Djinn in der Mythologie über einen von Gott erstmalig vergebenen freien Geist. Dieser freie Geist entfernt sie nicht nur weiter von Gott, sondern sorgt auch für Unstimmigkeiten, welcher die Djinn zu Kriegen auf Erden veranlasst. Iblis jedoch sieht sich selbst nicht als Djinn, sondern als einen von Gott erschaffenen Engel und entscheidet mit seinem freien Geist, sich Gott und seinen Engeln anzuschließen. So gewinnt Iblis das Vertrauen Gottes, bis zu dem Tage, an dem Gott Adam erschafft, einen, der im Gegensatz zu den Djinn Frieden auf Erden bewahren kann. Da Iblis sich selbst als Herrscher und Beschützer der Welt sieht und die Erschaffung eines Menschen nicht gutheißt, bricht mit der Geburt Adams das Vertrauen zwischen Gott und Iblis und Iblis wird zusammen mit Adam aus dem Himmelreich auf die Erde entsandt. Bis zum heutigen Tage soll Iblis mit seiner Eifersucht und seinem Zorn auf Erden verweilen. Um zurück auf Gottes Ebene zu gelangen und seinen Platz als Herrscher einzunehmen, versucht Iblis, Besitz von allen Menschen, angefangen mit Adam, zu ergreifen, ihren Geist zu besetzen und sie in den Wahnsinn zu treiben.
Die Performerinnen und der Choreograf beschäftigen sich in ‘Djinn – Under The Shadow’ mit der Mythologie der Djinn, mit dem in den Wahnsinn getrieben werden, mit dem Kampf zwischen Besetzer und Besessenem. Dafür hat sich das Kollektiv seine eigene ‚weiße‘ Plattform erschaffen, die die reine Erde reflektiert, die Basis, den unbefleckten Geist des Menschen, der vom Djinn besetzt wird.
Zackige und kraftvolle Bewegungen symbolisieren den Kampf zwischen Mensch und Übermenschlichem.
Ein abstrakter Szenenaufbau lässt die Darstellerinnen sowie die Zuschauer*innen den aufkommenden Wahnsinn verspüren. Nun, wer von uns ist so wahnsinnig, schlecht, hervorragend, gut gelaunt, oder irgendwo besessen?
Konzept, Choreografie und Ansprechpartner: Hakan Sonakalan
Tänzerinnen Cast 1: Sophia Otto, Momoe Kawamura, Elisa Spina, Ludovica Pinna, Narumi Saso, Pin-Chen Hsu, Francesca Pavesio, Leonie Türke
Tänzerinnen Cast 2: Sophia Otto, Stella Kolodzey, Elisa Spina, Lisa Grandmottet, Momoe Kawamura, Enora Gemin, Yurika Sophie Yamamoto
Musik, Komposition: Gavin Cullen – Djinn, Rania – Cycle of Life, maNga – Hos Geldin, Raime – Your Cast Will Tire
Dauer: 20~ Min.
Genre: Tanz, Performance

