
QATSI RELOADED
Eine junge Tanz-Theater-Musik-Performance-Kinoshow des theaterSchlachthof, in Kooperation mit Tanz im Lichthaus und der Oberschule an der Schaumburgerstraße.
Premiere: 16.08.2019 | Weitere Vorstellungen 17./18./19.08.2019 jeweils um 19:00 Uhr | Ort: Energieleitzentrale Bremen, BLG Forum | Am Speicher XI, Bremen
Dreizehn junge Bremer*innen erforschen den Film ‘Koyaanisqatsi’ aus dem Jahr 1981. Der Regisseur Godfrey Reggio zeigt, was mit einer Welt passiert, in der Maschinen und Technik die Macht übernehmen und wir Menschen nur noch Teil eines außer Kontrolle geratenen Organismus sind. Ohne Worte, begleitet mit der Musik von Philipp Glas entstand ein Werk zwischen Dystopie, Zerstörung und unendlicher Schönheit. Was passiert, wenn sich junge Menschen zwischen 13 und 18 Jahren diesem Werk aussetzen? Wie hat sich die Welt seitdem entstehen der Bilder des Films verändert? Wo finden wir Orientierungen in einer außer Kontrolle geratenen Welt? KOYAANISQATSI bedeutet in der Sprache der Hopi Indianer Crazy life, oder Life out of balance. Damit beschreibt der Film ein gegenwärtiges Gefühl unserer Gesellschaft. Der Tänzer und Choreograf Hakan Sonakalan und die Theater- und Tanzpädagogin Valerie Usov finden zusammen mit jungen Menschen und dem Musiker Riccardo Castagnola Zugänge zu den Themen unserer Gegenwart und übersetzen sie in eine monumentale Bildsprache.
“Du gehst durch einen großen Raum. Es ist weit und ruhig. Der Raum befüllt sich selbst mit Leuchten: Ein Windhauch streift dein Ohr. Wachstum und Sterben bedingen sich gegenseitig in einer ständigen Ausgeglichenheit. Alles riecht, schmeckt, wirbelt, fließt und klingt. Ein sich ständig im Fluss befindendes Ganzes.
Plötzlich eine Idee: Ein neuer Raum muss in den Raum gebaut werden! Er ist bedrängend eng und dennoch musst du dich beeilen in ihm voranzukommen. Du suchst etwas und findest es in Ritualen der Zerstörung. Alles hat einen Sinn. Schnaufen, Saufen, Raufen, Laufen, Kaufen. Es ist sehr ordentlich, denn alles hat einen gleichmäßigen Takt. 1,2,1,2,1,2,1,2. 90°. 22 °C. 180 cm. 24h. ABC. Auf. Zu. Alles hat einen Namen. Wie beruhigend. Neben dir kracht etwas in sich selbst zusammen, doch wenn du die Augen zumachst, passiert es nicht. Nun hast du die Verantwortung! Mach die Augen zu und verhindere die Zerstörung! Ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Jetzt aber schnell! Du bist schon zu spät! Zerschmettern, zerfleischen, zerkrempeln. Hastig einreihen und schweigend aushalten: Nun aber schnell.
Qatsi Reloaded. Irgendwas ruckelt. Irgendwas zuckt. Irgendwas ist nicht in Ordnung. Was heißt Ordnung und Chaos? ‘Life in Disorder’ – Koyaanisqatsi. Der erste Teil von Godfrey Reggio seiner Filmtrilogie aus den achtzigern, zeichnet Lebensrealitäten, in der wir Menschen uns immer mehr außer Rand und Band befinden. Gefangen in und zwischen Strukturen, die Strukturen und Lebensrealitäten zerstören. Wo führt uns das hin? Zum Urknall? Öh, dreizehn junge Tänzer*innen nähern sich performativ diesen Fragen knapp 30 Jahre nach Koyaanisqatsi an.”
– Text von Leonie Kraus und Elisabeth Sowa
Von und Mit:
Paul Bünger, Leah Hablitzel, Jakob Kindler, Djamila Köckritz, Leonie Kraus, Carla Lange, Bela Machémer, Thea Meyer-Grimberg, Max Piontek, Jule Poppenberg, Mina Raschiatore, Elisabeth Sowa, Felix Weiß
Künstlerische Leitung und Choreografie: Hakan Sonakalan
Künstlerische und pädagogische Leitung: Valerie Usov
Musik: Riccardo Castagnola.
Bühnenbild: Mike Sinram
Licht: Marco Langer
Kostüm: Jodie Guttchen
Produziert vom theaterSchlachthof Bremen
Weitere Informationen unter: theaterschlachthof.com/qatsi-reloaded
Gefördert im Rahmen des Programms ‘Tanz+Theater machen Stark’ des Bundesverbandes freie darstellende Künste e.V. vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von ‘Kultur macht Stark. Bündnisse Für Bildung’.







